Wie expandieren niederländische SaaS-Unternehmen international?
- Nils Brosch
- 24. Sept.
- 14 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Nov.
Eine Analyse der Internationalisierungsmuster von 281 niederländischen SaaS-Unternehmen
Hauptempfehlungen:
#1 Übersetzen Sie Ihre Website und lokalisieren Sie Ihr SaaS viel früher für nicht-englischsprachige Märkte (z. B. Deutschland und Frankreich). Dies kann zu bis zu 20-mal mehr Verkehr führen
Wichtigste Take-aways
#1 Englisch – als Standardsprache im SaaS und auf Websits, verzerrt die tatsächliche Nachfrage auf dem SaaS-Markt.
Von den 281 niederländischen SaaS-Unternehmen, die ich analysiert habe, hatten fast alle englische Websites – viele sogar ausschließlich auf Englisch. Der englische Datenverkehr machte 40–50 % ihrer Besuche aus. Auf den ersten Blick deutet dies darauf hin, dass Englisch die beste Wahl ist. Doch in Fällen, in denen französische oder deutsche Versionen hinzugefügt wurden, stieg der Datenverkehr um das Vier- bis Zehnfache. Da SaaS-Teams auf Englisch arbeiten, gehen wir oft davon aus, dass dies auch bei den Kunden der Fall ist. Dadurch entsteht eine Auswahlverzerrung: Englisch scheint dominant, spiegelt aber möglicherweise nicht die tatsächliche Nachfrage wider.
#2 Unternehmen wachsen durch die Skalierung von Kanälen, anstatt in brandneue Märkte einzutreten, da die Verkehrsverteilung bei Wachstum unverändert bleibt
Die Verteilung des Website-Verkehrs zwischen kleinen und großen SaaS-Unternehmen ändert sich kaum. Das deutet darauf hin, dass viele von ihnen ihre Expansion auf denselben Kanälen vorantreiben, anstatt in neue Märkte zu expandieren. Es scheint, als würden sie Bekanntes optimieren, anstatt ungenutzte Nachfrage zu erschließen – eine Strategie, die übervorsichtig erscheint und auf begrenzten Erkenntnissen basiert.
#3 Frankreichs Unterindizes: Trotz hohem BIP schwer zu knacken
Frankreich ist in den Verkehrsdaten niederländischer SaaS-Unternehmen im Verhältnis zu seinem BIP deutlich unterrepräsentiert. Beim Auslandsverkehr belegt es im Durchschnitt den 11. Platz mit einem Anteil von nur 3 %. Nur 13 % der Unternehmen haben ihre Website ins Französische übersetzt, und von den 38 Unternehmen mit nennenswertem französischen Verkehr weisen nur 5 lokale Mitarbeiter auf. Dies deutet auf ein begrenztes Verständnis eines Marktes hin, der Wert auf lokale Präsenz legt – insbesondere für den Aufbau von Beziehungen beim Mittagessen. Bei denen, die lokalisieren, hat die Übersetzung der Website ins Französische jedoch zu einer bis zu zehnfachen Verkehrssteigerung geführt.
#4 Deutschland ist kein so konservativer Wirtschaftsstandort, wie viele denken
Entgegen der landläufigen Meinung bedienen viele niederländische SaaS-Unternehmen den deutschen Markt erfolgreich über den Innendienst aus den Niederlanden. Von den Unternehmen mit hohem deutschen Kundenverkehr haben nur acht Mitarbeiter vor Ort – was darauf schließen lässt, dass eine Präsenz vor Ort nicht immer notwendig ist. Dies widerlegt die Vorstellung, dass persönlicher Kontakt unerlässlich ist; tatsächlich scheinen viele deutsche Käufer Effizienz, einschließlich Online-Meetings, der persönlichen Interaktion vorzuziehen.
#5 Der Erfolg von „Boots on the Ground“ wird vor Ort überschätzt, ist aber in Märkten wie den USA und Großbritannien überraschend überdurchschnittlich hoch.
Kein Markt erfordert eine lokale Mitarbeiterzahl, um in den Top 10 des Datenverkehrs zu erscheinen. Dies zeigt, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen „vor Ort“ und Marktpräsenz im SaaS-Bereich gibt. Interessanterweise sind digital geprägte Länder wie die USA und insbesondere Großbritannien hinsichtlich der lokalen Präsenz überrepräsentiert. Dies deutet darauf hin, dass Käufer in Märkten mit hoher Nachfrage und starker Konkurrenz (alle konzentrieren sich auf Großbritannien und die USA) eher zu sichereren Optionen tendieren, beispielsweise zu Anbietern mit einem lokalen Vertreter oder der Möglichkeit zur persönlichen Interaktion.
Gewichtete Popularität der Verkehrsländer
(Rang 1 → 10 Punkte … Rang 10 → 1 Punkt; China, Indien, Philippinen, Indonesien ausgeschlossen)
Höhepunkte:
1. „Englischsprachige Website zuerst“ ist der große Erfolg
2. Deutschland klickt, auch ohne Präsenz vor Ort
3. Frankreich scheint schwierig – Europas zweitgrößte Wirtschaft, Verkehrsrang 9
Dieser Abschnitt beschreibt die gewichtete Beliebtheit von Traffic-Quellen nach Ländern, basierend auf Daten mehrerer niederländischer SaaS-Unternehmen. Jedes Land erhielt Punkte, je nachdem, wie häufig und wie hoch es im Ranking des jeweiligen Unternehmens im Hinblick auf den Website-Traffic war. Wie erwartet dominierten die Niederlande die Liste und belegten bei den Traffic-Quellen fast immer den ersten Platz – wenig überraschend für Unternehmen, die in ihrem Heimatmarkt tätig sind.
Bei der Datenaggregation entfielen auf die USA, Großbritannien, Kanada und Australien zusammen mehr als 50 % des gesamten Datenverkehrs dieser niederländischen Unternehmen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass fast alle Unternehmen englische Versionen ihrer Websites hatten – entweder neben Niederländisch oder sogar als einzige Sprache. Diese starke englischsprachige Präsenz erleichtert es diesen Unternehmen, Datenverkehr aus englischsprachigen Märkten zu gewinnen.
Das erste nicht englischsprachige und nicht inländische Land auf der Liste ist Deutschland. Obwohl die meisten Unternehmen dort kaum oder gar nicht lokal vertreten sind, verzeichnet Deutschland relativ viel Verkehr. Das ist interessant, da Deutschland oft als anspruchsvoller, konservativer Markt gilt, der für den Erfolg lokale Aktivitäten erfordert. Die Daten deuten jedoch darauf hin, dass deutsches Interesse auch ohne nennenswerte lokale Investitionen besteht.
Dennoch ist der starke Rückgang des Traffic-Anteils zwischen Großbritannien (Platz 3) und Deutschland (Platz 4) hervorzuheben. Diese Lücke unterstreicht die Dominanz der drei führenden Länder – Niederlande, USA und Großbritannien – in Bezug auf den Traffic-Anteil. Sie wirft zudem die Frage auf, warum Deutschland, der größte Wirtschaftspartner der Niederlande in der EU, keine wichtigere Rolle spielt.
Auch Kanada und Australien fallen auf. Trotz ihrer geringen Bevölkerungszahl und abgelegenen Lage generieren sie erheblichen Traffic. Dies deutet darauf hin, dass die Zugänglichkeit niederländischer Software für englischsprachige Nutzer ein wichtiger Faktor ist – diese Länder sind eindeutig überdurchschnittlich gut aufgestellt.
Ein überraschendes Ergebnis ist Spanien, das relativ weit oben rangiert – sogar vor Belgien. Da Belgien ein Nachbarland ist, in dem ein erheblicher Teil der Bevölkerung Niederländisch spricht, könnte man erwarten, dass es eine wichtigere Traffic-Quelle darstellt. Doch dies spiegelt sich nicht in den Daten wider.
Die vielleicht größte Überraschung ist jedoch Frankreich. Obwohl Frankreich die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas ist – selbst wenn man Großbritannien mit einbezieht –, belegt es nur den neunten Platz. Es liegt hinter Ländern wie Belgien, Spanien, Kanada und Australien. Dies deutet darauf hin, dass niederländische Unternehmen möglicherweise Schwierigkeiten haben, den französischen Markt effektiv zu bedienen, möglicherweise aufgrund eines so simplen Grunds wie mangelnder Unterstützung der französischen Sprache.
Rang | Land | Gesamtpunktzahl | Kurze Erklärung |
1 | Netherlands | 1 394 | Der Heimatmarkt dominiert und belegt oft den ersten Platz. |
2 | United States | 931 | Großes englischsprachiges Publikum; viele niederländische SaaS-Unternehmen zielen schon früh darauf ab. |
3 | United Kingdom | 709 | Brexit hin oder her: Für niederländische Unternehmen ist die EU immer noch der einfachste Exportmarkt. |
4 | Germany | 478 | Hoher Verkehr, aber relativ wenige lokale Vertriebsteams |
5 | Canada | 355 | Vorteile der englischsprachigen Website; wenige kulturelle Barrieren |
6 | Australia | 316 | Trotz der Entfernung überraschend hoch (Verkehr/Leistung); rein durch englischsprachige SEO getrieben. |
7 | Spain | 258 | Starke Position als erster nicht-englisch-deutscher Markt. |
8 | Belgium | 239 | Nähe + sprachliche Ähnlichkeit (Niederländisch/Französisch) |
9 | France | 215 | Groß, aber sprachspezifisch; schwer zu durchdringen. |
10 | Sweden | 165 | Technisch versierte Early Adopters; Englisch ist oft ausreichend. |
So lesen Sie dies
Mehr Punkte = häufigere und höhere Platzierungen in den Traffic-Top-10 vieler Unternehmen.
Gewichtete Popularität der Verkehrsländer gruppiert nach Unternehmensgröße
Höhepunkte:
Der Verkehr in den USA und Großbritannien wächst mit der Unternehmensgröße – lokale Präsenz zahlt sich aus.
Deutschland stagniert – das Interesse schwindet ohne lokales Engagement.
Südeuropa und Frankreich bleiben unterbewertet.
Es überrascht nicht, dass die Niederlande die wichtigste Traffic-Quelle für junge niederländische SaaS-Unternehmen sind. Mit dem Wachstum der Unternehmen sinkt ihr relativer Anteil jedoch – ein natürlicher Effekt der internationalen Expansion.
Die USA hingegen gewinnen mit zunehmender Unternehmensgröße zunehmend an Bedeutung. Als weltweit größter SaaS-Markt – fast die Hälfte der weltweiten SaaS-Ausgaben entfallen hier auf den Markt – wächst ihr Einfluss mit den internationalen Ambitionen expandierender Unternehmen. Derselbe Trend gilt für Großbritannien, das wahrscheinlich von der gemeinsamen Sprache, der kulturellen Vertrautheit und der Tatsache profitiert, dass für die USA produzierte Inhalte auch beim britischen Publikum Anklang finden.
In Deutschland sieht die Sache anders aus. Während der Anteil bei mittelgroßen Unternehmen (50–200 Mitarbeiter) moderat wächst, sinkt er bei größeren Firmen. Eine mögliche Erklärung: Größere Unternehmen, die in den deutschen Markt eintreten, treffen auf konservativere Unternehmenskäufer, die lokalisierten Service und kulturspezifische Vertriebsansätze erwarten. Die meisten niederländischen SaaS-Unternehmen scheinen jedoch nicht in eine lokale Präsenz in Deutschland zu investieren, was eine tiefere Marktdurchdringung einschränken könnte.
Südeuropa und Frankreich gewinnen mit der Skalierung der Unternehmen leicht an Bedeutung, machen aber trotz ihres wirtschaftlichen Gewichts und Marktpotenzials immer noch nur einen kleinen Anteil am Gesamtverkehr aus. Dies deutet auf eine ungenutzte Chance hin, weist aber auch auf eine weit verbreitete Zurückhaltung hin: Viele Unternehmen scheuen die Komplexität des Vertriebs in nicht englischsprachigen Märkten, insbesondere wenn dafür der Aufbau lokaler Teams oder die Anpassung der Botschaften erforderlich ist.
Generell scheinen niederländische SaaS-Unternehmen von den reibungsloseren Vertriebswegen englischsprachiger Märkte angezogen zu werden. Die Daten zeigen jedoch, dass der Traffic stark mit der Präsenz vor Ort korreliert. Länder wie die USA und Großbritannien führen nicht nur die Traffic-Charts an, sondern erzielen auch die höchste lokale Präsenz, was darauf hindeutet, dass sich echte Investitionen auszahlen.
Die folgenden Muster zeichnen sich ab, wenn man die gewichteten Traffic-Werte nach Unternehmensgröße (10–50, 50–200, 200+ VZÄ) aufteilt und die Kleinstunternehmen unter 10 ausschließt:
Rang (10-50 Eimer) | 10–50 VZÄ – Anteil % | 50–200 VZÄ – Anteil % | 200+ VZÄ – Anteil % | Was es vorschlägt |
Netherlands | 21.6 % | 19.1 % | 11.8 % | Für kleinere Unternehmen ist der Heimatmarkt am wichtigsten, doch mit zunehmender Größe sinkt sein relatives Gewicht. Mit zunehmendem Wachstum diversifizieren sie ihre Traffic-Quellen. |
United States | 13.5 % | 12.7 % | 15.4 % | Die USA werden für größere Firmen immer wichtiger; große SaaS-Unternehmen erschließen den riesigen US-Markt, sobald die Grundlagen im Inland abgedeckt sind. |
United Kingdom | 9.5 % | 10.6 % | 14.2 % | Ähnlich wie in den USA steigt der Anteil Großbritanniens mit der Größe – einfacher Zugang für englischsprachige Inhalte und starkes SaaS-Akzeptanzklima. |
Germany | 6.1 % | 8.8 % | 5.3 % | Mittelständische Unternehmen konzentrieren sich am stärksten auf Deutschland; große Unternehmen scheinen anderen Regionen (vielleicht APAC/USA) den Vorzug zu geben, sobald der deutsche Verkehr stagniert. |
Canada & Australia | 4 – 6 % | 6 % | 6 – 9 % | „Sekundäre“ englischsprachige Märkte gewinnen an Marktanteilen, da die Unternehmen mehr als 50 Vollzeitkräfte beschäftigen und auf denselben ausschließlich englischsprachigen Inhalten basieren. |
Spain, Belgium, France | 2 – 4 % | 4 – 5 % | 5 – 8 % | Die Märkte im Süden und Westen der EU legen für Unternehmen mit über 200 Vollzeitstellen zu – nach dem Wachstum im englischen Sprachraum greifen die Lokalisierungsbudgets. |
Long-tail Nordics/Baltics | ≈2 % | ≤2 % | 3-4 % | Kleinere Regionen bleiben Nischen, bleiben aber pro Unternehmen stabil; große Akteure fügen lokalisierte Zielseiten und bezahlte Kampagnen hinzu. |
Wie wichtig ist ein lokales Vertriebsteam pro Land?
Höhepunkte:
1. Großbritannien und die USA bevorzugen einen lokalen, bodenständigen Ansatz.
2. Frankreich legt Wert auf persönlichen Kontakt – zentralisierte Vertriebsteams zahlen sich aus.
Das hohe Verhältnis von Personalbestand zu Kundenfrequenz in Frankreich spiegelt die kulturellen Normen für persönliche Geschäftsabschlüsse und die auf Paris fokussierte Geschäftstätigkeit wider.
3. Deutschland bevorzugt Effizienz gegenüber Nähe.
Deutsche Käufer sind bereit, große Geschäfte aus der Ferne abzuwickeln – die lokale Vertriebspräsenz bleibt trotz hoher Kundenfrequenz zurück.
4. Kundenfrequenz ≠ Marktnachfrage.
Englischsprachige Märkte weisen eine hohe Kundenfrequenz auf, die jedoch oft auf eine leichtere Auffindbarkeit hindeutet – nicht unbedingt auf eine tiefere Kaufabsicht oder bessere Verkaufschancen.
To understand whether having sales or business development staff on the ground is a success factor in certain markets, I analyzed how many salespeople companies have in specific countries. The goal was to see whether local presence—actual boots on the ground—correlates with traffic and signals that a market demands direct sales engagement.
Dies variiert natürlich je nach Geschäftsmodell. Viele SaaS-Unternehmen, insbesondere solche mit niedrigeren ACVs, sind stark auf den Innendienst angewiesen und benötigen keine lokalen Teams. Obwohl dieser Datensatz nicht ausschließlich auf Enterprise-SaaS fokussiert ist, liefert er dennoch nützliche Einblicke, wo eine lokale Präsenz am wichtigsten erscheint.
Wenn man Ausreißer wie die Niederlande (als Heimatmarkt) und sehr kleine Stichproben aus Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, Südafrika oder Malaysia außer Acht lässt, zeichnet sich ein klares Muster ab: Die englischsprachigen Länder dominieren nicht nur den Verkehr, sondern führen auch die Zahl der lokalen Vertriebsmitarbeiter an. Großbritannien führt die Liste sogar an, noch vor den USA, obwohl die USA normalerweise mehr Verkehr generieren.
In den USA ist das verständlich. Zeitzonenunterschiede erschweren die Betreuung von Europa aus, und ein lokales Team verbessert einfach die Reaktionsfähigkeit und die Geschäftsabwicklungsgeschwindigkeit. In Großbritannien hingegen gibt es dieses Zeitzonenproblem nicht – die hohe Mitarbeiterzahl deutet also auf etwas anderes hin: eine kulturelle Präferenz für einheimische, englische Muttersprachler. Meiner Erfahrung nach kommen selbst amerikanische Akzente in Großbritannien nicht immer gut an. Es besteht ein nicht zu unterschätzendes Vertrauen in den Kauf bei Einheimischen. Das Gleiche gilt umgekehrt: Auch Amerikaner bevorzugen den Kauf bei Amerikanern.
Frankreich weist auch im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen eine hohe Mitarbeiterzahl auf, was den kulturellen Erwartungen entspricht. Geschäfte werden in Frankreich oft persönlich beim Mittagessen abgewickelt, und die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten sind in Paris zentralisiert. Das bedeutet, dass ein lokales Team hocheffizient arbeiten kann, ohne dass eine landesweite Abdeckung erforderlich ist.
Deutschland hingegen weist ein niedrigeres Verhältnis von Personalbestand zu Kundenverkehr auf. Das deckt sich mit dem, was ich immer wieder höre und erlebe: Deutsche Käufer gelten als konservativ, aber auch als sehr effizienzorientiert. Sie besprechen große Deals eher per Videoanruf, als sich – sofern nicht unbedingt nötig – persönlich zu treffen.
Die Mitarbeiterzahl allein ist kein Indikator für Erfolg. Sie signalisiert jedoch, dass bestimmte Märkte stärker beziehungsorientiert sind als andere und daher eher lokale Vertriebsteams benötigen. Allerdings interpretieren viele Unternehmen die Verkehrsdaten möglicherweise falsch. Wenn Sie beispielsweise starken Inbound-Verkehr aus englischsprachigen Märkten feststellen, ist die Versuchung groß, den Einsatz zu verdoppeln und ein lokales Team aufzubauen. Doch das kann irreführend sein. Der hohe Verkehr spiegelt möglicherweise lediglich wider, wie leicht Sie es diesen Ländern dank englischsprachiger Inhalte gemacht haben, Ihr Produkt zu entdecken – und nicht unbedingt ein überdurchschnittliches Interesse oder eine überdurchschnittliche Nachfrage.
Kurz gesagt: Eine lokale Vertriebspräsenz ist nicht immer zwingend erforderlich – in manchen Ländern, insbesondere in Großbritannien und Frankreich, scheint sie jedoch ein Wettbewerbsvorteil zu sein. In anderen Ländern, wie Deutschland oder den USA, hängt die Entscheidung eher von praktischen Aspekten wie Zeitzonen und der Komplexität des Geschäfts ab als allein von kulturellen Erwartungen.
Land | Firmen, deren Land zu den Top 9 im Verkehr gehört | …die dort auch die Anzahl der Vertriebsmitarbeiter auflisten | Verhältnis (Personalbestand ÷ Verkehr) |
Netherlands | 151 | 138 | 0.91 |
United Arab Emirates | 3 | 2 | 0.67 ¹ |
United Kingdom | 108 | 27 | 0.25 |
United States | 122 | 25 | 0.20 |
France | 32 | 5 | 0.16 |
Malaysia | 7 | 1 | 0.14 |
South Africa | 15 | 2 | 0.13 |
Germany | 69 | 8 | 0.12 |
Belgium | 43 | 4 | 0.09 |
Canada | 86 | 7 | 0.08 |
Australia | 70 | 5 | 0.07 |
Spain | 31 | 2 | 0.06 |
Sweden | 14 | 1 | 0.07 |
¹ Kleine Stichprobengröße (3 Unternehmen); Verhältnis daher weniger zuverlässig.
Ist die Lokalisierung oder Übersetzung einer Website wichtig?
Höhepunkte
1. Übersetzte Websites erzielen enorme Traffic-Zuwächse.
Französische Versionen erzielten siebenmal mehr Besuche aus Frankreich und deutsche Versionen 4,5-mal mehr aus Deutschland – und das, obwohl sie kaum Einfluss auf die Ranking-Position hatten.
2. Die Annahme, dass „jeder Englisch spricht“, schränkt Ihre Reichweite ein.
Eine frühzeitige Lokalisierung öffnet die Tür zu echtem Marktinteresse, das englischsprachigen Websites oft entgeht.
Bevor ich die gesamten Besuchsvolumina nach Ländern analysierte, habe ich mir angesehen, wie oft ein Land in den Top-10-Traffic-Quellen eines Unternehmens erschien – ausschließlich basierend auf dem Ranking. Interessanterweise schien in dieser anfänglichen, rankbasierten Betrachtung die Existenz einer übersetzten Website – etwa auf Französisch oder Deutsch – kaum einen Unterschied zu machen. Ob eine Seite lokalisiert war oder nicht, hatte keinen großen Einfluss auf ihre Position in den Top-10-Traffic-Quellen eines Unternehmens.
Wenn man jedoch die Perspektive auf das Gesamtverkehrsvolumen verschiebt – aus demselben Datensatz verfügbar –, zeigt sich ein anderes Bild. Vergleicht man die Anzahl der Besuche mit der Frage, ob die Website übersetzt war, ist der Unterschied dramatisch.
Das Fazit ist klar:
Die Übersetzung einer Website kann zu deutlich höherem Traffic führen, auch wenn sich der relative Rang in den Top 10 kaum verändert.
Beispiel Französisch:
Unternehmen mit einer französischsprachigen Website erhielten 7-mal mehr Traffic aus Frankreich als Unternehmen, die nur Englisch anboten – obwohl der durchschnittliche Rang Frankreichs in ihren Traffic-Quellen nur um 0,5 Plätze höher lag. Die relative Position veränderte sich kaum, aber das Volumen explodierte.
Beispiel Deutschland:Unternehmen mit deutschen Übersetzungen erhielten 4,5-mal mehr Traffic aus Deutschland als solche mit nur englischen Seiten. Auch hier gab es keinen signifikanten Sprung im relativen Rang – aber einen massiven Anstieg bei den Gesamtbesuchen.
Spanisch war ein Sonderfall:Unternehmen wie Channable, Virtuagym und Sendcloud haben klar auf Südamerika gesetzt, lokale Präsenz aufgebaut und Product-Market-Fit erzielt. Das Ergebnis: außergewöhnlich hoher spanischsprachiger Traffic, was bestätigt, dass echte Lokalisierung – nicht nur Übersetzung – sich in bestimmten Regionen massiv auszahlen kann.
Was sagt uns das?
Auch wenn wir keinen direkten Kausalzusammenhang behaupten können, ist die Korrelation zwischen Website-Übersetzung und höheren Traffic-Volumina stark. Für SaaS-Unternehmen sollte dies ein klares Signal sein: Die Übersetzung der eigenen Website ist ein früher, hochwirksamer Hebel. Viele Startups gehen davon aus, dass jeder ausreichend Englisch spricht. Doch das stimmt oft nicht – und selbst wenn, kaufen Menschen lieber in ihrer eigenen Sprache.
Ja, Lokalisierung bringt operativen Aufwand mit sich. Man muss die Nachfrage auch unterstützen und bedienen. Aber wenn man aus einer Region 4- bis 7-mal mehr Traffic erhält, ist das ein qualitativ hochwertiges Problem, dem man sich stellen sollte.
Sprache | Die Site hat diese Sprache? | Firmen mit Verkehr aus der Sprachregion | Durchschnittlicher Rang (1 bester) | Durchschnittliche Besuche pro Unternehmen | Wegbringen |
French | Yes (39) | 2,37 Mio. insgesamt → 60.000 pro Unternehmen | 6.26 | 60 k | Französische Seiten ≈ 7-mal mehr Besuche pro Unternehmen als rein englischsprachige Firmen, obwohl der Rang nur 0,5 niedriger ist. |
No (58) | 0,47 Mio. insgesamt → 8.000 pro Unternehmen | 5.74 | 8 k | ||
German | Yes (26) | 0,80 Mio. gesamt → 31.000 pro Unternehmen | 4.88 | 31 k | Deutsche Seiten ≈ 4,5-mal mehr Besuche pro Unternehmen als nur englischsprachige Seiten. |
No (46) | 0,32 Mio. insgesamt → 7.000 pro Unternehmen | 4.48 | 7 k | ||
Spanish | Yes (15) | 4,41 Mio. insgesamt → 294.000 pro Unternehmen | 6.27 | 294 k | Riesiger Ausreißer – nur wenige Firmen lokalisieren, aber diejenigen, die es tun, ziehen enormen spanischen Verkehr an. |
No (47) | — (keine numerischen Besuche aufgezeichnet) | 5.70 | n/a |
(Niederländisch und Englisch ausgelassen – nahezu universell.)
Lohnt sich Lokalisierung bei unterschiedlichen Unternehmensgrößen?
Höhepunkte
1. Selbst kleine SaaS-Unternehmen verzeichnen mit einer Übersetzung bis zu 20-mal mehr lokalen Traffic.
2. Übersetzung verwandelt Rinnsale in Pipelines.
Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Übersetzung von Websites stark mit steigendem Traffic korreliert, wollte ich prüfen, ob dieser Effekt lediglich ein Phänomen großer Unternehmen ist. Größere Unternehmen neigen naturgemäß dazu, ihre Websites mit zunehmendem Wachstum zu übersetzen, was folgerichtig auch zu mehr Traffic führt. Um dies zu isolieren, gruppierte ich Unternehmen nach Mitarbeiterzahl und verglich ähnliche Unternehmen innerhalb derselben Größenklasse.
Auch beim direkten Vergleich waren die Ergebnisse konsistent: Übersetzte Websites generierten deutlich mehr lokalen Traffic. Beispielsweise erhielten Unternehmen mit 10 bis 50 Mitarbeitern mit einer französischsprachigen Website fast 20-mal mehr Traffic aus Frankreich als Unternehmen ohne. Dieser Unterschied lässt sich nicht allein durch die Unternehmensgröße erklären.
Zum Vergleich: Eine übersetzte Website in diesem Bereich könnte 22.000 Besucher aus Frankreich anziehen. Bei einer moderaten Konversionsrate von 0,5 % – d. h., jeder 200. Besucher registriert sich, fordert eine Demo an oder startet eine kostenlose Testversion – wären das etwa 110 Anmeldungen. Unternehmen ohne übersetzte Website hingegen erhalten möglicherweise nur 900 Besuche, was bei gleicher Konversionsrate nur 4 bis 5 Anmeldungen ergibt.
Dieser starke Kontrast deutet darauf hin, dass Unternehmen eher in die Entwicklung eines Marktes investieren, sobald sie nennenswerten Traffic verzeichnen. Obwohl es möglicherweise eine Auswahlverzerrung gibt – Unternehmen übersetzen beispielsweise erst, wenn sie erste Erfolge verzeichnen –, lässt sich das einheitliche Muster über alle Unternehmensgrößen hinweg kaum ignorieren.
Die Schlussfolgerung ist nicht, dass Übersetzungen Erfolg garantieren, sondern dass eine lokalisierte Website fast immer mit deutlich mehr Traffic aus einem bestimmten Land verbunden ist. Dies gilt für kleine, mittlere und große Unternehmen und stellt die Vorstellung in Frage, dass Englisch – oder Niederländisch – „gut genug“ sei.
(Französischer/deutscher/spanischer Verkehr vs. Mitarbeitergruppen)
Sprache | Eimer (VZÄ) | Website übersetzt? | Firmen | Durchschnittlicher Rang (1 = am besten) | Durchschnittliche Besuche pro Firma |
French | 10-50 | Yes | 23 | 6.5 | 22 k |
No | 33 | 5.7 | 900 | ||
50-200 | Yes | 11 | 5.6 | 50 k | |
No | 21 | 5.6 | 15 k | ||
200+ | Yes | 5 | 6.6 | 264 k | |
German | 10-50 | Yes | 17 | 4.8 | 20 k |
No | 31 | 4.4 | 5 k | ||
50-200 | Yes | 7 | 4.7 | 55 k | |
No | 11 | 4.6 | 11 k | ||
200+ | Yes | 2 | 4.0 | 113 k | |
Spanish | 10-50 | Yes | 6 | 6.3 | 61 k |
No | 30 | 5.7 | — ¹ | ||
50-200 | Yes | 6 | 6.0 | 428 k | |
No | 11 | 5.6 | — | ||
200+ | Yes | 3 | 6.3 | 349 k |
¹ In fast allen Zeilen „ohne Spanisch“ fehlten numerische Besuchszahlen, daher kann kein Durchschnitt pro Unternehmen berechnet werden.
Was wir lernen
Der Einfluss von Lokalisierung wächst mit der Unternehmensgröße.Unternehmen in der Wachstums- und Spätphase, die übersetzen, verzeichnen dramatische Volumensteigerungen (4–10×) bei französischem, deutschem und spanischem Traffic – deutlich größer als bei kleinen Firmen.
Das Ranking verändert sich kaum, das Volumen explodiert.Über alle Größenklassen hinweg verschiebt sich das durchschnittliche Ranking um ≤ 1 Platz, doch das Besuchsvolumen pro Unternehmen steigt nach der Übersetzung um das 5–10-Fache.
Spanisch ist ein Jackpot für größere Firmen.Nur wenige übersetzen, aber diejenigen, die es tun (insbesondere 50–200 FTE), erzielen im Schnitt Hunderttausende spanische Visits.
Deutscher Conversion-Payoff steigt steil an.Unternehmen mit 200+ FTE und deutschen Seiten verzeichnen im Schnitt über 100.000 deutsche Visits – das Zehnfache gegenüber Unternehmen ohne Übersetzung.
Fazit: Übersetzung wirkt sich stärker auf das Volumen als auf das Ranking aus – und ihr Nutzen verstärkt sich mit wachsender Unternehmensgröße. Kleine Teams können noch mit englischem SEO-Spill-over leben; größere Organisationen hingegen erschließen durch Lokalisierung massives Traffic-Wachstum.
Methodik
Um diese Analyse durchzuführen, habe ich einen Datensatz mit 281 Softwareunternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden zusammengestellt. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf wachsende Unternehmen mit steigender Mitarbeiterzahl, um die geografische Expansion aus einer positiven, zukunftsorientierten Perspektive zu untersuchen. Außerdem habe ich den Datensatz weiter verfeinert und ausschließlich B2B-Softwareunternehmen aufgenommen; Software-Agenturen oder B2C-Anbieter wurden ausgeschlossen.
Mit Tools wie Clay (integriert mit SERPstat) zog ich die monatlichen Website-Traffic-Daten für jedes Unternehmen. Für jede Domain ermittelte ich die Top-10-Quellländer des Traffics sowie die jeweiligen Besuchszahlen.
Parallel dazu analysierte ich die Vertriebs-Mitarbeiterzahlen pro Land anhand von LinkedIn-Daten. Ich filterte nach Mitarbeitenden in Vertriebs- bzw. Business-Development-Funktionen und nutzte eine Formel, um zu zählen, wie viele solcher Rollen für jedes Unternehmen in jedem Land angesiedelt sind.
Um Lokalisierungsbemühungen zu bewerten, erstellte ich eine KI-Abfrage, die die Sprachen identifizierte, in denen die Website jedes Unternehmens verfügbar ist. Diese Analyse bezog sich ausschließlich auf die Website — nicht auf die App-Oberfläche oder automatische Übersetzungs-Plugins, sondern auf tatsächlich von Menschen übersetzte Seiten.
Mit diesen Daten begann ich, den Datensatz mithilfe von ChatGPTs o3-Modell zu befragen. Ich hatte eine Liste von Hypothesen und explorativen Fragen vorbereitet; während die Erkenntnisse wuchsen, formulierte ich neue Fragen und führte weitere Analysen durch.
Nachdem ich alle Diagramme und Ergebnisse zusammengestellt hatte, überprüfte ich die Daten und verfasste die abschließende Interpretation, die Sie in diesem Bericht finden. Zwar unterstützte ChatGPT die Datenverarbeitung und Exploration, doch alle Interpretationen und Schlussfolgerungen stammen von mir.
Ich beanspruche keinen direkten Kausalzusammenhang zwischen übersetzten Websites und Erfolg, aber die in dieser Untersuchung sichtbaren Muster und Korrelationen sind meiner Ansicht nach sowohl auffällig als auch lehrreich.






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